Scanner – Definition, Prozess & Arten

19.10.2018 Scannen für Unternehmen Lesedauer: 5min

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Scannen ist eine weitverbreitete Vorgehensweise in Büros, aber auch in Privathaushalten. Auch wenn die Digitalisierung analoge Dokumente weitgehend überflüssig gemacht hat, gibt es dennoch viele Rechnungen, Lieferscheine und andere Unterlagen in Papierform. Um die Aufbewahrung zu erleichtern, werden sie in digitale Versionen überführt. Diesen Prozess übernimmt ein Scanner, dessen Arten und Funktionsweise im folgenden Artikel erklärt werden sollen.

Scanner „kurz erklärt“

Ein Scanner, auch Abtaster genannt, ist ein Gerät, welches Informationen aufnehmen und in digitaler Form wiedergeben kann. Das bekannteste Beispiel sind Dokumentenscanner, welche Papierunterlagen in eine grafische Datei umwandeln.

Definition: Scanner

Ein Scanner (von englisch “to scan“ = abtasten) ist ein Lesegerät, welches Daten erfassen kann. Verschiedene Geräte verfügen hierbei über unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten zum Scannen von Papier, bestimmten Codes, Großformaten und dreidimensionalen Objekten. Handelt es sich um ein Textdokument, empfiehlt sich die nachfolgende Bearbeitung über eine OCR Software, um den digitalen Text editierbar und für Suchfunktionen verfügbar zu machen.

Prozess

Das Prinzip jedes Scanners basiert auf Lichtreflexion. Der Scanner sendet Licht auf das Objekt aus und misst die Intensität der reflektierten Strahlung. Je mehr Licht reflektiert wird, desto heller ist die Farbe, während wenig Lichtreflexion auf dunkle Stellen schließen lässt. Der Prozess besteht dabei aus zwei Teilen: dem schnellen Scan (fast scan) und dem langsamen Scan (slow scan). Der fast scan bezeichnet den Teilprozess, in welchem das reflektierte Licht über den Sensor aufgenommen wird. Im slow scan wird das Scanobjekt dann senkrecht zur Sensorausdehnung bewegt, damit das Gerät die gesamte Oberfläche scannen kann.

Die sensorisch wahrgenommene Lichtreflexion wird anschließend in digitale Signale umgewandelt. Bei einfachen Barcodes oder QR-Codes in schwarz-weiß wird weiß als 0 codiert, sowie schwarz als 1. Für Farbscanner gibt es drei verschiedene Methoden:

Farbfilter

Beim Scannen mit Farbfiltern wird für jede Grundfarbe (meist Rot, Blau, Grün) ein separater Scandurchlauf getätigt. Jeder Durchlauf findet mit einem anderen Farbfilter statt, welcher die spezifische Hell-Dunkel-Verteilung misst. Anschließend wird das Bild in einer Software zusammengesetzt. In neueren Scannern mit Farbfilter gibt es oft einzelne Farbsensoren, welche den individuellen Filter bereits enthalten, sodass nur ein Scanvorgang nötig ist.

Farbige Lichtquelle

Eine weitere Möglichkeit für Farbscans ist das Scannen mit farbigen Lichtquellen. Diese Methode findet sich häufig in Scannern günstigerer Preisklassen, da oft einfache Leuchtdioden unterschiedlicher Farbe eingebaut werden können. Diese senden dann Licht einer bestimmten Wellenlänge aus, ähnlich der Funktionsweise von Sensoren mit eingebauten Farbfiltern. Die reflektierte Wellenlänge wird hierbei ausgewertet und in ein digitales Bild übersetzt.

Weiße Lichtquelle

Beim Scannen mit einer weißen Lichtquelle wird das reflektierte Licht durch ein Prisma geführt und in seine Bestandteile aufgespalten. Dahinterliegende Sensoren werten dann diese gespaltenen Lichtteile aus und wandeln sie in digitale Pixel um.

Arten

Seit 1957, als der erste Scanner von Russell Kirsch gefertigt wurde, entwickelte sich die Technologie stetig weiter. Heute existieren unzählige Arten von Scannern für die verschiedensten Bedürfnisse.

Art Definition Anwendung
3D Scanner Erfassung von Form, Größe und Oberflächenstruktur eines realen Objekts Präsentationen, Werbung, ortsunabhängige Interaktion
Buchscanner/Aufsichtscanner Schonendes Scannen von gebundenen Dokumenten Bücher, Zeitschriften, Magazine
Diascanner Zeilenweises Abtasten und Umwandlung in pixelgenaue, digitale Datei Fotodias, Negativfilme
Dokumentenscanner Digitalisierung analoger Dokumente in bearbeitbare Dateien Dokumente jeder Art
Durchlichtscanner Scannen transparenter Medien durch Durchleuchtung von der Rückseite Dias, Negativen, Röntgenbildern, Transparentfolien
Faxgeräte Übermittlung von Kopien über lange Entfernungen durch eine Telefonleitung Dokumente jeder Art
Einzugscanner Dokumentenscanner mit automatischem Einzug der einzelnen Blätter Dokumente jeder Art
Belegscanner Geräte speziell zum Scannen von Belegen für den Zweck der Archivierung Belege
Filmscanner Abtasten der einzelnen Bilder der Sequenzen und digitale Rekonstruktion Negative, Dias, Kinofilme
Flachbettscanner Scannen einzelner Dokumente über eine Glasplatte und abtastende Sensoren Dokumente jeder Art
Großformatscanner Scannen von analogen Dokumenten ab einer Größe von A2 Großformat Dokumente
Handscanner Tragbares Datenerfassungsgerät für Umwandlung optischer in digitale Daten kleine Dokumente, Barcodes, QR-Codes
Radar Bestimmung eines relativen Standortes durch Radiowellen Flugsicherung, Schiffahrt, Wettervorhersage
Trommelscanner Scannen des Dokuments über eine Trommel; hohe Farbgenauigkeit Dokumente jeder Art
Barcode/QR-code Scanner Erfassung und Analyse von Daten aus Strichcodes Barcodes, QR-Codes
Stretch scanner Tragbares Gerät, bei welchem das Dokument statt dem Leser bewegt wird Dokumente jeder Art
Bleistiftscanner Zeilenweise Erfassung von Text über ein stiftförmiges Gerät Textdokumente
Medizinische Scanner Geräte zur Erfassung intra- oder extraorganischer Gegebenheiten Röntgen, CT, MRT, Dentologie
CCD-Scanner Lesegerät, das elektrische Ladung zur Bilderkennung nutzt Bilder, Barcodes
Reséauscanner Erfassung präziser Messdaten über einen speziellen CCD-Scan Luftbilder (Diapositive)
Laserscanner Emission von Laserstrahlen und Messung der Reflektion für die Erfassung von 3D Objekten Erfassung von 3D Objekten
Kamera-Scanner Digitalisierung durch Kameratechnologie mit hoher Auflösung Bilder, Dokumente jeder Art
Mobile Datenerfassung Erfassen und Verarbeiten von Daten lokal über ein mobiles Gerät Handscanner, Tablets, Smartphones

Der 3D Scanner stellt eine Besonderheit dar, da er 3-dimensionale Objekte in ihrer Form, Größe, Farbe und Oberflächenstruktur scannt und daraus ein digitales 3D Modell erstellt. Diese Technik findet Anwendung unter anderem im VR- und AR-Bereich, um den Zugang zu Objekten von verschiedenen Örtlichkeiten aus zu ermöglichen. Besonders für internationale Unternehmen oder Mitarbeiter im Homeoffice kann diese Technologie einen gemeinsamen Raum schaffen und die Bearbeitung von Projekten vereinfachen. Es sind auch virtuelle Touren möglich, bei welchen ganze Räumlichkeiten digital dargestellt werden können, beispielsweise für Präsentationen oder Werbezwecke.

Scaneigenschaften

Vor der Anschaffung eines Scanners sollten Überlegungen über die Anforderungen angestellt werden. Neben dem Budget spielen auch die technischen Voraussetzungen des Gerätes eine wichtige Rolle.

  • Abtastauflösung (auch Abtastfrequenz oder Ortsfrequenz): Gibt die Feinheit und Genauigkeit des Scanners an, nämlich wie viele Bildpunkte/Pixel pro Längeneinheit erfasst werden. Die Einheit wird hierbei entweder in ppi (points per inch) oder dpi (dots per inch) angegeben.
  • Rasterfrequenz: Beschreibt die Feinheit des Rasters, also der horizontalen und vertikalen Linien bzw. der Lücken dazwischen und damit die Genauigkeit des Scans.
  • Ausgabefrequenz: Bezeichnet die digitale Auflösung an Bildpunkten pro Längeneinheit, ebenfalls in ppi oder dpi angegeben.
  • Dichteumfang: Erfassung und Darstellung des Helligkeitsspektrums, dem Unterschied zwischen dem hellsten und dunkelsten Punkt der Vorlage.
  • Tonwertumfang: Umfasst alle Helligkeitsabstufungen der Vorlage. Je größer der Tonwertumfang, desto genauer können Farbabstufungen repliziert werden.
  • Farbtiefe: Gibt die Anzahl möglicher Farbtöne an, die der Scanner digital speichern kann. Die Farbtiefe wird in Bits angegeben, wobei ein Standard von 24 Bit bereits Millionen von Farbtönen entspricht.
  • Scan-Geschwindigkeit

Multigerät Drucker-Scanner

Ist der Scanner mit einem Drucker kombiniert, können Sie das eingescannte Dokument sofort ausdrucken. Der Scanner arbeitet so wie ein Kopierer. Von Vorteil ist es, wenn der Scanner mit einer Faxeinheit kombiniert ist. Der Scanner liest das Dokument ein, mit dem Faxgerät können Sie es direkt nach dem Einlesen absenden. In der heutigen Zeit ist das Faxen jedoch kaum noch in Gebrauch, weshalb diese Kopplung nicht mehr notwendig ist. Eine Scanner-Drucker-Kombination kann jedoch für Büros durchaus von Nutzen sein, wenn noch mit analogen Dokumenten gearbeitet wird.

Ein Scanner, der in ein Multigerät integriert ist, hat oftmals eine nicht so hohe Auflösung wie ein Scanner, mit dem Sie Fotos vervielfältigen können. Für die alltägliche Büroarbeit ist ein solcher Scanner jedoch eine perfekte Wahl, wenn Sie nicht mehrere Geräte kaufen möchten.

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Zusammenfassung

Ein Scanner ist ein Gerät, welches analoge Dokumente oder Objekte in digitale Abbilder umwandelt. Die Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig und dementsprechend gibt es auch eine große Variation an verschiedenen Scannern. Der bekannteste ist hierbei der Dokumentenscanner, doch auch Barcode-Lesegeräte oder sogar Radare zählen in diese Kategorie. Beim Kauf eines Scanners gibt es einige technische Eigenschaften zu beachten, wie beispielsweise die Auflösung, die Rasterfrequenz, die Geschwindigkeit oder den Tonumfang.

Häufig gestellte Fragen

Ein Scanner ist ein Lesegerät, welches analoge Dokumente oder Objekte in digitale Abbilder umwandelt.

Scanner arbeiten je nach Anwendungsbereich unterschiedlich. In den meisten Fällen funktioniert der Scan über Lichtemission und Reflektion, jedoch gibt es auch Modelle, welche Radiowellen verwenden, beispielsweise Radare.

Ja. Die meisten modernen Smartphones beinhalten eine Scanfunktion, welche je nach eingebauter Kamera durchaus zufriedenstellende Ergebnisse liefert. Von der Verwendung eines Handyscanners für professionelle Dokumente sollte jedoch ggf. abgesehen werden, um eine entsprechend hohe Qualität zu garantieren.