
Technologie, die uns heute im digitalen Zeitalter wahnsinnig rückschrittlich vorkommt, war zum Zeitpunkt ihrer Einführung jedoch oft zukunftsweisend. Eine Erweiterung des Bildformates um 36 %, beispielsweise, wie es im Schritt von Normal8 auf Super8 der Fall war. Die bessere Bildqualität und einfachere Handhabung machten dieses Format rasant beliebt. Der folgende Artikel beschäftigt sich mit diesem Scan-Produkt, seiner Historie und auch Aufbewahrung.
Super8 „kurz erklärt“
Super 8 ist ein Schmalfilmformat mit einer Filmstreifenbreite von 8 mm. Es wurde 1965 von Kodak eingeführt und löste das ältere Normal 8 durch ein größeres Bildfenster, kleinere Perforationen und die praktische Filmkassette ab. Super 8 war das dominierende Amateurfilmformat bis in die frühen 1980er Jahre.
Definition: Super8
Super8 ist ein Schmalfilmformat, welches von der Firma Kodak eingeführt wurde. Es löste das bis dahin vorherrschende Normal8 ab und schaffte eine größere Bildgröße von nun 5,69 mm × 4,22 mm. Des Weiteren wurde der Film jetzt auf Kassetten angeboten, was die Handhabung erheblich erleichterte. Der Name Super8 kommt von der Breite des Films, 8 mm, weshalb er auch manchmal als 8-mm-Film bezeichnet wird.
Übersicht:
- Bildgröße: 5,69 × 4,22 mm
- Bildfrequenz: meist 18 fps, später häufig 24 fps
- kleine Perforation → größere nutzbare Bildfläche
- Kassettentechnik → einfacher Filmtransport
Die meisten Super8-Filme waren Stummfilme, da die Aufnahme von Ton erhebliche, zusätzliche Mühen kostet. Der Tonfilm war durch die Magnettonspur ab 1973 möglich.
Normal8
Normal8 ist ein Schmalfilmformat, welches 1932 eingeführt wurde. Es bildet den Vorgänger der Super8 und hat ein kleineres Bildformat von 4,9 mm × 3,6 mm. Doch auch dieses Format war bereits eine Weiterentwicklung, nämlich des 16-mm-Films. Dieser wurde hauptsächlich für professionelle Aufnahmen verwendet. Durch die Halbierung wurde die Technologie günstiger und somit erschwinglich für viele private Haushalte.
Technische Funktionsweise von Super 8
Super 8 ist echter Film, kein Videoband.
Die Aufnahme geschieht durch Belichtung einer lichtempfindlichen Emulsionsschicht auf dem 8-mm-Film.
Wesentliche technische Merkmale
- Perforation: kleiner und weiter außen → mehr Platz fürs Bild
- Kassettenmechanik: automatischer Filmtransport, kaum Staubkontakt
- Belichtungsfrequenz: 18 oder 24 Bilder pro Sekunde
-
Filmarten:
- Positivfilm (direkt projizierbar)
- Negativfilm (professionelle Nachbearbeitung)
- Tonfilm: Magnettonspur auf dem Film (selten erhalten, oft beschädigt)
Kamera-Transport
In der Kamera sorgt ein Greifersystem für die exakte Bildführung. Jede Belichtung erzeugt ein Einzelbild, das später als Filmsequenz wiedergegeben wird.
Varianten des Super-8-Formates
Super 8 (Kodak)
- weltweit verbreitet
- Kassette mit 15 m Film (ca. 3:20 min bei 18 fps)
Single-8 (Fujifilm)
- identisches Bildformat
- andere Kassette & Transportmechanik
- dünneres Polyesterband → langlebiger
- bessere Wickeleigenschaften
Double Super 8
- breiter Film (wie DS8), der später geteilt wird
- selten, eher für semi-professionelle Produktionen
Super-8-Tonfilm
- Magnettonspur ab 1973
- oft schlechter erhalten, da Klebstoff altert
Geschichte
Zu den Olympischen Spielen in Tokyo 1964 wollten die Filmhersteller Kodak, Fuji und Agfa ein neues Format entwickeln. Kodak brachte dann allerdings alleine die Super8 heraus, während Fuji die Simple8 veröffentlichte. Viele Kamerahersteller stellten bereits nach der ersten Ankündigung auf Super8 um, was dieses Format schnell beliebt machte.
Mit der Einführung der ersten transportablen Videorekorder ab 1975 fielen die Verkaufszahlen jedoch so stark ab, dass Anbieter bereits ab 1980 kaum noch rentabel produzieren konnten.
Typische Anwendungsgebiete von Super 8
Super 8 war DAS Heimfilmformat von 1965 bis ca. 1980.
Verwendung u. a. für:
- Familienfilme (Geburtstage, Kinder, Urlaube)
- Schul- und Ausbildungsfilme
- Reisefilme
- Hobby- und Amateurfilme
- frühe künstlerische Kurzfilme (bis heute beliebt)
- Dokumentationen im Amateurbereich
Viele Familienfilmarchive stammen aus der „Super-8-Ära“.
Aufbewahrung & Lebensdauer
Super8-Filme sind sehr empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen, weshalb besondere Aufbewahrung angeraten ist. Da sie sich bei hohen Temperaturen zersetzen, sollten die Filme bei weniger als 20 °C gelagert werden. Dieser Verfall nennt sich Essig-Syndrom, da die Acetatfilme bei hohen Temperaturen oder Luftfeuchtigkeit zu Essig reagieren können. Die Reaktion kann sich auch auf andere, noch nicht betroffene Filme ausweiten, weshalb sie getrennt gelagert werden sollten. Polyesterfilme sind hiervon nicht betroffen, können sich aber dennoch unter Hitzeeinfluss verformen.
Auch Staub bietet eine Gefährdung für die Bänder, da er die Bilder zerkratzen oder die Auslesung stören kann. Ideal geeignet für die Aufbewahrung sind deshalb Weißblechdosen, welche chemisch neutral und platzsparend stapelbar sind.
Digitalisierung
Die einfachste Möglichkeit, Super8-Filme selbst zu digitalisieren, ist, den Film während des Abspielens von der Leinwand abzufilmen. Darunter leidet die Qualität jedoch stark. Eine weitere Möglichkeit ist ein Bild-für-Bild-Scan, welcher technisch sehr aufwendig ist. Die einfachste Variante ist es, einen Scandienstleister wie ScanProfi zu verwenden.
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Häufig gestellte Fragen
Super8 ist ein Schmalbild-Filmformat, welches in den 1960ern das Normal8 ablöste. Sie hat eine Bildgröße von 5,69 mm × 4,22 mm und wird auf Kassetten angeboten.
Super8 ist die Weiterentwicklung des Normal8-Films. Super8 hat ein Format von 5,69 mm × 4,22 mm und wird unter anderem auf Kassetten angeboten, während Normal8 nur eine Bildgröße von 4,9 mm × 3,6 mm und eine wesentlich schlechtere Bildqualität hat.
Die besten Filme dieser Art haben eine Auflösung von 0,3 Mio. Bildpunkten. Zum Vergleich: Eine Standard-DVD hat eine Auflösung von 2 Mio. Bildpunkten.