
In Zeiten von Big Data und wachsenden Datenmengen gewinnt das Management von Daten für Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Ein effektives Management der eigenen Daten bietet dabei sowohl organisatorische als auch wirtschaftliche Vorteile. Dieser Beitrag erklärt, was gutes Datenmanagement ausmacht, welche Aufgaben dazugehören und welches System dafür sinnvoll ist.
Datenmanagement „kurz erklärt“
Das Management von Daten umfasst alle Maßnahmen, um Daten systematisch zu erfassen, zu organisieren, zu pflegen und sicher zu speichern.
Ein effizientes Datenmanagement verhindert doppelte Datensicherungen und redundante Arbeitsprozesse, ermöglicht einen schnelleren Zugriff auf relevante Daten und erleichtert die schnelle Aufbereitung sowie Zusammenführung verschiedener Daten über eine zentrale Schnittstelle. So sorgt es für effizientere Abläufe und bessere Entscheidungen.
Definition: Datenmanagement
Das Datenmanagement ist die Schnittmenge aller konzeptionellen, organisatorischen und technischen Maßnahmen zur Behandlung der Datenressourcen, um ihr volles Nutzungspotential in den verschiedenen Geschäftsprozessen zu nutzen und deren optimale Funktionalität zu gewährleisten. Dies umfasst auch das Digitalisieren von Daten, um diese effizient zu erfassen, zu speichern und weiterzuverarbeiten.
Ein optimales Management von Daten muss nicht nur die Speicherung und Bearbeitung der Daten in allen vorherrschenden Prozessen ermöglichen, sondern auch alle relevanten Aspekte der Datenqualität und des Datenschutzes berücksichtigen. Dabei ist besonders wichtig, dass die Konsistenz der Daten über die gesamte Prozesskette der Informationsverarbeitung erhalten bleibt.
Prozess
Der Prozess im Management von Daten wird in mehrere Aufgaben gegliedert:
Schritt | Beschreibung |
1. Datenerfassung | Sammeln von Daten aus verschiedenen Quellen. |
2. Datenorganisation | Strukturierung und Klassifizierung der Daten. |
3 Datenpflege | Aktualisierung und Fehlerkorrektur. |
4. Datenspeicherung | Sichere und effiziente Ablage der Daten. |
5. Datenbereitstellung | Zugänglichmachen der Daten für Nutzer und Systeme. |
6. Datenarchivierung | Langfristige Speicherung und Verwaltung historischer Daten. |
Digitales Datenmanagement
Digitales Datenmanagement bezieht sich auf die digitale Erfassung, Speicherung, Organisation und Nutzung von Daten, also auf alle Prozesse, die datenbezogen in digitalen Systemen stattfinden. Es ersetzt oder ergänzt manuelle beziehungsweise analoge Verfahren durch digitale Technologien.
Zentrales Datenmanagement
Zentrales Datenmanagement bezeichnet eine spezifische Strategie oder Ausprägung des Managements von Daten. Hier werden Daten an einem zentralen Ort zusammengeführt und verwaltet, statt dezentral in verschiedenen Systemen oder Abteilungen.
Ein zentrales Management von Daten verhindert Datensilos, sorgt für eine einheitliche Datenbasis und erleichtert den abteilungsübergreifenden Zugriff. Durch die zentrale Struktur werden Daten doppelt gespeichert und redundante Arbeitsprozesse vermieden.
Zudem ermöglicht zentrales Datenmanagement eine bessere Datenqualität, einfachere Pflege und schnellere Verfügbarkeit von Informationen für alle Nutzenden im Unternehmen.
Zentrale Inhalte
Das Datenmanagement besteht hauptsächlich aus diesen Punkten, Sie als Unternehmen entscheiden, was Ihnen besonders wichtig ist:
- Qualität der Daten: Die Datenqualität stellt unter anderem sicher, dass alle Daten so aufbereitet werden, dass diese zum Zeitpunkt des Datenzugriffs den höchstmöglichen Nutzen für sowohl den Anwender als auch den Nutzer liefern können.
- Datenzugriff: Alle Informationen und Daten müssen jederzeit zugänglich sein und unabhängig vom Ort der Speicherung erreichbar sein. Das bedeutet auch, dass alle Daten und Informationen verschlagwortet werden müssen, um eine umständliche und zeitraubende Suche zu vermeiden.
- Integration der Daten: Daten aus unterschiedlichen Quellen und in unterschiedlichen Formaten sollten in einem einheitlichen Format gesichert und aufbereitet werden. Dadurch werden spätere Kompatibilitätsprobleme verhindert.
- Data Governance: Eine Vorgabe an Regeln und Strategien, welche sicherstellt, dass die Datenstrategie mit der Geschäftsstrategie des Unternehmens in Einklang bliebt.
- Stammdatenmanagement: Vereinheitlichte Verwaltung aller Daten in einem Unternehmen, welche für alle Bereiche des Unternehmens gleichermaßen von Bedeutung sind. Eine zentrale Speicherung und Überwachung der Daten in einem zentralen Hub ist das wichtigste Element im Management von Daten.
Vor- und Nachteile
Das Management von Daten hat sowohl Vor- als auch Nachteile.
Vorteile
Ein optimales Management von Daten in Unternehmen bietet eine ganze Reihe von Vorteilen. Dies beginnt bereits mit der Strukturierung der Daten. Dank Big Data ist das Daten-Aufkommen in Unternehmen bereits heute von Hand kaum zu bewältigen.
Ein gutes Datenmanagement muss es somit erlauben, verschiedene Daten und Dokumente automatisch zuzuordnen und zu strukturieren. Hierzu haben viele Anwendungen in diesem Bereich automatische Tools integriert, welche sich nach bestimmten Kriterien und Richtlinien anpassen lassen.
Lassen Sie sich von diesen weiteren Vorteilen überzeugen:
- Höhere Effizienz: Automatisierte Strukturierung und Zuordnung großer Datenmengen erleichtert den Umgang mit Big Data und spart Zeit.
- Vermeidung von Datensilos: Zentrale Speicherung ermöglicht abteilungsübergreifenden Zugriff auf relevante Informationen und fördert die Zusammenarbeit.
- Speicherersparnis: Doppelungen werden vermieden, wodurch weniger Speicherplatz benötigt wird.
- Flexibilität: Daten können jederzeit bearbeitet, erweitert und aktualisiert werden.
- Erhöhte Informationssicherheit: Nutzung verschiedener Instanzen sorgt für Schutz von Daten.
- Beschleunigte Entscheidungsprozesse: Schneller Zugriff auf wichtige Daten ermöglicht fundierte sowie zeitnahe und fristgerechtere Entscheidungen.
- Verbessertes Kundenmanagement: Vollständige und aktuelle Kundenprofile durch automatische Datenintegration unterstützen Marketing und Vertrieb optimal.
- Platzersparnis: Der Wegfall von großen Papierakten durch Digitalisierung und Aktenvernichtung reduziert physischen Speicherbedarf.
Nachteile und Herausforderungen
Neben den zahlreichen Vorteilen gibt es auch einige Nachteile und Herausforderungen, die Unternehmen berücksichtigen sollten. Dazu zählen insbesondere:
- Komplexität der Implementierung: Einführung eines umfassenden Systems erfordert sorgfältige Planung und Anpassung an Unternehmensbedürfnisse.
- Hohe Kosten: Anschaffung, Anpassung und Wartung moderner Systemlösungen können kostenintensiv sein.
- Schulungsbedarf: Mitarbeitende müssen im Umgang mit neuen Systemen geschult werden, was zeitliche und finanzielle Ressourcen bindet.
- Datenqualitätssicherung: Trotz Automatisierung bleibt die Qualität der Eingangsdaten kritisch und muss ständig überwacht werden.
- Datenschutz und Sicherheit: Zentral gespeicherte Daten erhöhen das Risiko bei Sicherheitsverletzungen und erfordern strenge Schutzmaßnahmen.
- Abhängigkeit von Technologie: Ausfälle oder technische Probleme können den Zugriff auf wichtige Daten zeitweise blockieren.
Anwendungsbereiche
Ein umfassendes Datenmanagement spielt in vielen verschiedenen Bereichen eine wichtige Rolle. Diese können sich allerdings von Unternehmen zu Unternehmen nachhaltig unterscheiden. Eine Übersicht:
Anwendungsbreich | Erklärung |
Arbeitsdaten Management |
Die Verwaltung von allen relevanten Arbeitsdaten für die Produktion |
Produktdaten Management | Alle relevanten Daten zu Zeichnungen, Dokumenten und Stücklisten in direkter Kopplung mit dem ERP sind möglich |
Product Lifecycle Management | Die effektive Prozesssteuerung von Produktdaten- und Informationsflüssen |
Dokumentenmanagement | Technische und relevante Dokumente strukturieren, aufbereiten und nutzen |
Speicherung und Archivierung | Dokumente können entsprechend der geltenden Richtlinien aufbewahrt, ausgemustert oder zentral verwaltet werden |
Business Intelligence | Ein gutes System kann die verschiedenen Programme im Bereich Business Intelligence gezielt unterstützen und deren Arbeit deutlich vereinfachen. |
Datenmanagement Systeme
Ein Datenmanagement System (DMS) ist eine Softwarelösung, die Unternehmen dabei unterstützt, Daten und Dokumente effizient zu erfassen, zu organisieren, zu speichern und bereitzustellen. Moderne DMS bieten Funktionen wie automatische Verschlagwortung, Zugriffsrechteverwaltung und eine dynamische Datenintegration.
Solche Systeme bilden die technische Grundlage für ein effektives Datenmanagement und ermöglichen durch automatisierte Prozesse eine deutliche Verbesserung der Datenqualität sowie der Sicherheit und Nachvollziehbarkeit von Informationen.
Es gibt zahlreiche Softwarelösungen für ein optimales Management von Daten. Wichtig ist, dass die gewählte Lösung zum Unternehmen und seinen Strukturen passt. Im Folgenden stellen wir einige wichtige Anbieter in diesem Bereich vor.
Der Datenmigrationsmanager von Infosistema ist ein flexibles Tool zum Management von Daten, welches die Unternehmen unter anderem auch bei der Datenanonymisierung und der Datenverschlüsselung unterstützt, welche laut DSGVO gefordert wird. Zudem wird eine hohe Flexibilität bei der Verwaltung der eigenen Daten ermöglicht.
Segment ist ein Tool für die effiziente Datenverwaltung, da es die Daten an jedem Kundenberührungspunkt erfasst und von jedem beliebigen Tool aus genutzt werden können. Als Unternehmen erleichtert es Ihnen die Informationserfassung und die Überwachung von zum Beispiel Kundenkontakt. So können Sie Optimierungsmaßnahmen einleiten.
Upsolver ist eine sogenannte Data-Lake-Software, welche es erlaubt Daten zu verwalten, zu integrieren und zu strukturieren. Dank Cloud-Speicher und umfassender Datenmanagement-Tools ein sehr mächtiges Werkzeug für viele Unternehmen. Besonders die Strukturierung von Daten kann Ihnen äußerst viel Zeit und damit Geld ersparen!
Wichtig: Dies sind nur wenige der beinahe unendlich erscheinenden Menge an Angeboten in diesem Bereich. Es ist schwierig hierbei eine spezielle Lösung zu empfehlen, da jedes Unternehmen andere Schwerpunkte und Anforderungen an das Management stellt und somit eine gänzlich andere Gewichtung aufweisen kann.
Je nach Unternehmen und Unternehmensschwerpunkt kommen somit verschiedene Softwarelösungen infrage.
Zusammenfassung
Datenmanagement wird für viele Unternehmen immer wichtiger. Ein gutes und umfassendes Management von Daten ist für den wirtschaftlichen Fortbestand eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Allerdings sind mit solchen Systemen auch einige Risiken beziehungsweise Herausforderungen verbunden.
Denn bisher genutzte Strukturen müssen aufgebrochen und dem neuen System untergeordnet werden. Vorhandene Datensätze müssen zusammenzutragen und umgewandelt werden. Die Umstellung auf ein modernes System kann ein Unternehmen deutlich belasten und sehr anstrengend sein. Dennoch lohnt sich die Umstellung!
Den Zugriff auf die zentral gespeicherten Daten in einem Unternehmen kann ein Unternehmen nicht einfach freigeben. Dank der verschiedenen Softwarelösungen im Bereich Datenmanagement lässt sich allerdings leicht eine Benutzer- und Rechte-basierte Lösung finden, in welcher die Datensätze entsprechend kategorisiert und zugeordnet werden können.
Häufig gestellte Fragen
Als Datenmanagement bezeichnet man alle technischen und organisatorischen Prozesse, welche eine umfassende Strukturierung der vorhandenen und eingehenden Daten und Informationen in einem Unternehmen betreffen. Ein gutes und leistungsstarkes Management von Daten kann die Arbeitsweise in einem Unternehmen nachhaltig verändern und verbessern.
Ein optimal strukturiertes Datenmanagement im Unternehmen bietet viele Vorteile. Zum einen sind die Daten optimal aufbereitet und schnell und sicher von allen Abteilungen zu finden. Die Daten werden zentral gespeichert, sodass eine doppelte Speicherung und somit ein doppeltes Belegen von Speicherplatz vermieden werden kann.
Die Daten lassen sich einfach aufbereiten und von verschiedenen Nutzern zeitgleich oder nacheinander bearbeiten.
Der Zugriff auf die Daten kann pro Abteilung oder auch pro Person beschränkt und kontrolliert werden. Dies steigert die eigene Datensicherheit enorm.
Datenmanagement lässt sich in praktisch allen Unternehmen und Unternehmensbereichen nutzen, welche auf eine digitale Form der Datenspeicherung zurückgreifen. Moderne Systeme umfassen eine ganze Reihe an Funktionen und Möglichkeiten auf der Basis der modernen Datenverarbeitung.
Die Schritte im Datenmanagement sorgen dafür, dass Daten systematisch verwaltet und effizient genutzt werden. Es gibt folgende zentrale Prozesse:
- Datenerfassung
- Datenorganisation
- Datenpflege
- Datenspeicherung
- Datenbereitstellung
- Datenarchivierung
- Datensicherheit